Alternativen zur Airport Extreme.

Die AirPort-Produkte waren typisch für Apple. Sie kamen zur richtigen Zeit auf den Markt und lösten offenkundige Probleme der Anwender. Seinerzeit war es alles andere als einfach, einen Router zu konfigurieren und ihn mit der vorhandenen Hardware zum Laufen zu bekommen. Und während heute bereits Schulkinder wie selbstverständlich über DNS-Server und IP-Adressen sprechen, war dies eine für (Business-) Anwender alles andere als einfach zu durchdringende Materie. Typisch für Apple genügten ein paar Klicks und schon waren Verbindungen mit den vorhandenen Macs hergestellt.

In den Medien verdichten sich derzeit die Anzeichen dafür, dass Apple aus seiner Airport-Produktlinie aussteigen will. Damit müssen sich einige Anwender erstmals mit dem Gedanken beschäftigen, sich einen Router eines anderen Herstellers anzuschaffen. Das ist aber weniger kompliziert, als es angesichts der Breite des Angebots zunächst erscheint.

WLAN-Router oder Kombigerät?

Bei der Wahl des passenden Geräts ist zunächst die grundsätzliche Entscheidung zu treffen, ob der Router auch die Verbindung zum (V)DSL-Anschluss des Providers herstellen soll. Dann muss eine entsprechende Modem-Komponente vorhanden sein. Grundsätzlich sollten alle in Deutschland vertriebenen Geräte mit der von den Telefongesellschaften angebotenen Anschlüssen kompatibel sein. Eine Besonderheit liegt in der Bereitstellung des Internetzugangs über den Anschluss für das Kabelfernsehen. Diese Technik erfordert auch spezielle Modems. Der Fachhändler hilft bei der Auswahl des passenden Geräts.

Wurde vom Provider bereits ein Modem zur Verfügung gestellt, genügt die Anschaffung eines einfachen Routers. Er wird hinter dem Modem betrieben und versorgt die angeschlossenen Geräte mit dem Internetzugang und vernetzt diese auch untereinander.

Das sollte ein aktueller Router können.

Kommt ein Router mit integrierten Modem zum Einsatz, muss er zur Übertragungsgeschwindigkeit des Anschlusses passen. Aktuelle Geräte unterstützen die beiden wichtigen Standards VDSL sowie ADSL2+. Sofern die Telekom die Übertragungsgeschwindigkeit per Vectoring erhöht, muss im Datenblatt dann der Standard ITU G.993.5 erscheinen.

Die Telekommunikationsanbieter haben in weiten Teilen die Anschlusstechnik bereits auf das IP-Protokoll umgestellt. Auch diesen Standard sollten eigentlich alle aktuellen Modelle beherrschen. Zur Sicherheit empfiehlt sich ein Blick in die Beschreibung. Mit Annex B und Annex J ist man auf der sicheren Seite.

Viele Nutzer schauen bei der Anschaffung eines WLAN-Routers in erster Linie auf die vom Hersteller angegebene Übertragungsgeschwindigkeit und Reichweite. Diese Angaben sind aber in erster Linie Werte, die sich unter idealen Bedingungen ergeben. Entscheidender sind eher die Angaben zur Antennenkonfiguration. Denn dieser Angabe kann entnommen werden, wie viele Datenströme parallel übertragen werden können. Je höher der Wert (angegeben in der Form 2X2, 3X3, 4×4 usw.) ist, umso besser. Denn dann erfolgt die Übertragung deutlich schneller. Ratsam ist es auch, ein Gerät zu wählen, das die Frequenzbänder 2,4 und 5 Ghz bedient.

Ein (WLAN-) Router hat üblicherweise auch einen Switch eingebaut. Über diesen lassen sich kabelgebundene Geräte mit dem Internet verbinden oder eine Vernetzung der Geräte untereinander erreichen. Hier ist Gigabit als Übertragungsgeschwindigkeit der aktuelle Standard.

Schließlich bieten die Hersteller noch eine ganze Reihe von Komfortfunktionen, zum Beispiel Telefonie, den Anschluss externer Datenträger oder auch Drucker. Ob diese Zusatzfunktionen sinnvoll sind, müssen die Käufer selbst entscheiden. Der Fachhändler aus dem CPN-Netzwerk kann bei der Entscheidung helfen.

Apple-Dienste weiter nutzen.

Mit Time Capsule hat Apple die kabellose Datensicherung am Mac komfortabel gemacht. Im Kern besteht das Gerät aus einem Router und einer eingebauten Festplatte und kann mit externen Platten noch erweitert werden. Dieser Ansatz erleichtert aber auch einen Austausch der vorhandenen Technik. Aktuelle NAS-Systeme (Network Attached Storage) bieten meist eine Unterstützung von Time Machine an und zusätzlich auch die Option, Video- und Musik über das Netzwerk zu streamen. Ein NAS kann entweder direkt per Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden werden oder stellt (sofern vom aktuellen Modell unterstützt) auch eine Verbindung per WLAN her. Aus einem Gerät werden somit zwei. Aus Sicht des Nutzers ändert sich damit allerdings nicht viel. Time Machine wird die externe Platte finden und einbinden. Lediglich die Konfiguration des Routers oder von Dateifreigaben werden dann nicht mehr mit Software von Apple, sondern über einen Browser umgesetzt.

Weitere Komfortfunktionen, wie beispielsweise AirPlay funktionieren unabhängig vom verwendeten Routermodell. Dazu müssen die Geräte nur das entsprechende Protokoll unterstützen und sich in einem gemeinsamen Netzwerk befinden. Ein Apple-Router wird dafür nicht benötigt.